Neuanfang nach dem 2. Weltkrieg

Als dann im Jahre 1945 der zweite Weltkrieg zu Ende war, mußten wir wiederum von vorn anfangen und es gelang nach und nach das Vereinsleben in Gang zu bringen. Bei der Neugründung im April 1946 wurde Sangesbruder Nikolaus Hanselmann zum 1. Vorsitzenden und der Vorkriegspräsident Philipp Creffing zum Ehrenpräsident ernannt. Im Juli 1947 legte der 1. Vorsitzende Hanselmann sein Amt wegen Arbeitsüberlastung nieder und Sangesbruder Philipp Wocker wurde wieder mit dem 1. Vorsitz betraut. Leider mußte er ein Jahr später sein Amt wegen Krankheit niederlegen. In Anbetracht seiner Verdienste im Verein wurde er zum Ehrenpräsident ernannt.

Ab Juli 1948 übernahm unser früherer langjähriger Präsident, Sangesbruder Philipp Veit, Wieder den 1. Vorsitz. Ihm und unseren erwähnten Nachkriegspräsidenten gebührt für ihren Einsatz besondere Anerkennung. Nicht zuletzt soll auch unseren Nachkriegsdirigenten, die unseren Verein gesanglich auf den heutigen Stand gebracht haben, volles Lob und eine gebührende Anerkennung zu Teil werden.
Beim 50jährigen Jubelfest vom 12. bis 14. August 1950 bestand der Verein aus 88 aktiven Sängern sowie aus 125 inaktiven Mitgliedern.

Zum 50-jährigen Jubiläum eine neue Fahne

Diesen treuen Mitgliedern war es zu verdanken, daß wir im Rahmen dieses 50jährigen Jubiläums unsere neue Fahne weihen konnten.

Möge diese Fahne uns immer ein Symbol der Einigkeit sein, aber auch allzeit an die Opfer erinnern, nicht zuletzt auch an diejenigen Vereinsmitglieder, die in den zwei Weltkriegen ihr Leben lassen mußten.

Deshalb soll die Fahne noch oft in Frieden bei festlichen Anlässen entfaltet werden und möge sie dem Verein immer ein glückhaftes und leuchtendes Symbol sein. Der Erfolg des Festes, das Engagement des hochbegabten Chorleiters Carl Datz sowie die Arbeit des rührigen Vorstandes mit seinem Vorsitzenden Philipp Veit lies die Sängerzahl auf 106 ansteigen.

Kontakt zu Sängervereinen in Arnstadt und Erfurt

Leider mußte im Jahre 1951 der langjährige Vorsitzende Philipp Jakob Veit sein Amt krankheitshalber zur Verfügung stellen und wurde in Anbetracht seiner großen Verdienste zum Ehrenpräsidenten gewählt. Ab 1953 trat wie in fast allen Gesangvereinen leider ein Rückgang der Sängerzahl in Erscheinung und stellte die Verantwortlichen unseres Vereines unter dem damaligen Vorsitzenden Jakob Rehm vor schwierige Aufgaben.

Im Rahmen des damaligen Kulturaustausches nahm unser Verein im Juli 1953 erstmals offizielle Verbindung mit den Sängerinnen und Sängern aus Arnstadt und Erfurt in der damaligen Deutschen Demokratischen Republik auf.

Gegenseitige Besuche sowie die schönen erlebnisreichen Wartburgtreffen und nicht zuletzt gemeinsame Konzerte vertieften und festigten manche Freundschaften, die zum Teil noch Jahrzehnte Bestand hatten.

Einen traurigen Abschluß nahm das Jahr 1953 mit dem Ableben des geschätzten Chorleiters Carl Datz.
Als Nachfolger übernahm Kapellmeister Kulan Kuchenmeisterden Chor, unterstützt vom neuen Vorsitzenden Karl Bernhard.

Gemischter Chor und Kinderchor

Obwohl alle bemüht waren unsere Sänger durch zahlreiche Veranstaltungen, Spaziergänge, Ausflüge usw. zusammenzuhalten, konnte nicht verhindert werden, daß immer mehr Aktive den Chor verließen.
Um weiterhin zu bestehen, wurde im Februar 1959 die Bildung eines gemischten Chores beschlossen.
Vergessen sollten wir aber nicht die Gründung eines Kinder- und Jugendchores im Jahre 1955, der mit 30 Mädchen und Jungen bis 7962 bestand und durch seine Weihnachtsmärchen im Jungenfeldchen Garten das Vereinsleben auffrischte.

Die Sängerinnen und Sänger mit ihrem Kapellmeister Josef Weckbacher, der den Chor ab 1955 musikalisch leitete, blickten mit Stolz auf diese kleinen Sängerinnen und Sänger.

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